Sehenswürdigkeiten

 

Die FachwerkkircheFachwerkkirche

Mehr als einen Hingucker wert ist die alte Fachwerkkirche in der Ortsmitte des Dorfes. Das Gotteshaus wurde 1689 auf historischem Grund und Boden des einstigen Dorfangers gebaut. Sie ruht auf einem sichtbaren massiven Feldsteinsockel, welcher bereits als Fundament einer früheren Kirche diente. Den Kirchturm schmückt eine Wetterfahne mit der Jahreszahl 1713. Dieser wurde 1712 ein Opfer der Flammen und ein Jahr später wieder neu errichtet.

In einschlägigen Werken über die Baukunst wird die Bredereicher Dorfkirche als ein sehenswertes Beispiel für typische märkische Fachwerkbauweise beschrieben. Hierbei werden besonders das reich verzierte Giebeldreieck am rückwärtigen Ostgiebel mit den vier Andreaskreuzen, die Rundbogen-Türen aus Holz und die zahlreichen Knaggen erwähnt.

Der Altar wurde in einer Templiner Schnitzerschule (Meister Christian Wegener) geschaffen. Der Opfertisch besitzt Renaissance-Formen und das Abendmahl als Altarbild, dem drei Figuren aus gotischer Zeit (um 1500) eingefügt wurden. Sie zeigen den Ritter St. Georg im Kampf mit einem Drachen, Maria mit dem Kind und einen Bischof, wahrscheinlich den St. Martin.

Ein wertvolles Überbleibsel der vormaligen Kirchausstattung ist ein Leuchter von 1599, den man beim Wiederaufbau der Kirche 1689 gefunden hatte. Den Namen der edlen Spenderin und den Anschaffungspreis (vier Taler) des einstigen Leuchterpaares (Soldaten stahlen einen Leuchter) offenbart eine Inschrift.

Ferner gibt es in der Kirche eine Orgel aus dem Jahre 1880 mit 280 Pfeifen.

Da das ursprüngliche Geläut aus Bronze seinerzeit für den 1. Weltkrieg (1914-1918) „gespendet” werden mußte, läuten seit 1919 nur drei Glocken aus Stahl zu Gottesdiensten und zu anderen Anlässen.

An Bredereiches Zeit als Schifferdorf erinnern zwei in der Kirche hängende Traditionsschiffe des Schiffervereins von 1839 (Gründungsjahr) und 1939.

Auf dem Kirchengelände befindet sich das vormalige Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges (1914 - 1918), welches 1984 durch Anbringen einer neuen Inschrift in ein Friedensmal umgestaltet wurde.

 

Die Bredereicher Havelschleuse

Schleuse

Eine Besichtigung wert ist auf jeden Fall die Schleusenanlage an der Havel.

Nachdem 1866 bis 1869 Havelregulierungen und -begradigungen zwischen dem Stolpsee und Zehdenick stattfanden, mußte 1883/84 in Bredereiche eine zweite Schleuse mit Zugbrücke und Wohnraum für den Schleusenmeister gebaut werden. Dieses imposante Bauwerk befand sich am heutigen “toten Arm” der Havel und wurde mit dem Bau einer neuen Schleuse in den 50-Jahren abgetragen und verfüllt.

Die moderne Schleuse wurde in Betonbauweise 1952 gebaut.

Zuvor mußte ein ca. 400 Meter langes neues Flußbett für die Havelbegradigung parallel zur alten Schleuse ausgebaggert werden. Mit einer zweckentsprechenden Kombination von Stemm- und Hubtor wird ein Höhenunterschied von 3,20 Metern auf der viel befahrenen Wasserstraße ausgeglichen.

Die erste Kammerschleuse in Bredereiche wurde 1737 errichtet.

 

Das Ökologische WasserkraftwerkWasserkraftwerk

Am sogenannten “toten Arm” der Havel an der Schleusenbrücke hat ein bayrischer Unternehmer 1998/2000 ein modernes Wasserkraftwerk errichten lassen. Dazu mußten aufwendige Durchörterungen quer zur Schleusenstraße und entlang der einst verfüllten Schleusenkammer bewerkstelligt werden.

Ein eingebrachtes überdimensionales Rohr sorgt für den Wasserzufluß zur Turbine des kleinen Kraftwerkes. Unter Ausnutzung der Wasserkraft können so in der Stunde bis zu 200 Kilowatt ökologischen Strom erzeugt werden. Wissenswertes über die Geschichte der Havelschleusen und umweltverträglicher Stromgewinnung vermitteln Info-Tafeln.

 

Die Holländer-Windmühle

Schon 1307 gab es an der Havel zwischen Bredereiche und Regelsdorf eine mit Wasserkraft betriebene Mühle. Später kam eine an der Straße von Bredereiche nach Himmelpfort errichtete Bock-Windmühle hinzu.

Holländermühle

Die auf einer Anhöhe am Dorfrand (Templiner Straße) stehende Holländer-Windmühle wurde 1903/1904 erbaut. Wehte kein Wind, so wurde die Mühle mit Dampf betrieben. Die Dampfmaschine befand sich in einem kleinen Nebengebäude. Ab 1945 wurde die alte Mühle ausschließlich mit Strom betrieben.

Nach der Einstellung des Mühlenbetriebes 1968 wurde deren Verfall leider durch Abrißarbeiten noch beschleunigt.

Die sich einst viele Jahrzehnte mit dem Wind drehende große Mühlenkappe mit mächtigem Flügelkreuz und Windrose ist nicht mehr vorhanden.

Im tüchtig "ausgeweideten" Mühlenturm konnten aber glücklicherweise noch zwei gut erhaltene schwere Mühlensteine (hergestellt 1903 in Magdeburg) sichergestellt werden.

Heute ragt von der einst stolzen Windmühle nur noch der dickwandig gemauerte Unterbau ca. 12 Meter hoch gen Himmel. Der konische Rumpf hat im Erdgeschoß einen Durchmesser von ca. 10 Metern, oben sind es lediglich 7 Meter.

Nun jedoch haben 2001 die Bredereicher Dorf-Entwicklungskommission, das Amt Fürstenberg und der Heimatverein die Rekonstruktion der alten Windmühle beschlossen und in Angriff genommen. Sie soll bis 2003 wieder komplett aufgebaut sein. 

Weitere geplante Baumaßnahmen sollen umgehend folgen: Mauerwerksanierung, Innenausbau mit Treppenanlage, Flügelkreuz aus Stahl, Aussichtsplattform für Rundumblick im obersten Geschoß, Einbau von Technik für Stromerzeugung durch die Windrose und andere.

In der sanierten Holländer-Windmühle, die dann wieder als Wahrzeichen der Gemeinde fungieren kann, sollen u. a. gepflegte Gastronomie, Computer gestützte Produkt-Vermarktung (Tele-Center) sowie Sitzungen der Gemeindevertreter und Vereine veranstaltet werden.